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 Betreff des Beitrags: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 16.06.2018, 18:00 
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In meiner jugendlichen Zeit bis 25 habe ich ja immer jedes Zicken und Geräusch untersucht, auch dadurch viel kaputt repariert, was eigentlich heile war. In den letzten Jahren habe ich daher auf Klappergeräusche nicht besonderes reagiert, da die Z`s trotzdem immer gut und dauerhaft liefen. Beruflich eingespannt kommt dann hinzu, dass ich nachlässig geworden bin und immer mehr auf „Verschleiß“ fahre. Daher möchte ich hier eine kleine „Geschichte“ zum Besten geben, die zeigt, dass man doch ab und an mal auf sein Bauchgefühl hören und etwas eher mal was kontrollieren sollte, um größere Schäden zu vermeiden.

Vor einiger Zeit fing mein Anlasserfreilauf an der 900er ab und an mal durchzurutschen, funktionierte aber dann immer wieder einwandfrei. Vor 2 Wochen (vor 500km) drehte der Anlasser dann ins Leere und nahm die Kurbelwelle nicht mehr mit mit. Nichts dabei gedacht, da ja ein Kickstarter vorhanden. Die Saison werden wir wohl rumbekommen. Zu diesem Zeitpunkt hätte mir eigentlich was einfallen sollen. Gestern Abend auf der Rundtour zur Möhne (hiesige Talsperre im Sauerland) fing es dann an. Beim Abbiegen mit langsamer Drehzahl stotterte der Motor, so als wenn kein Spritt kommt oder 2 Zylinder ausfallen. Mit erhöhter Drehzahl ab 2000 U/min dann alles wieder gut. Zu dieser Zeit war natürlich das Licht vorne und hinten eingeschaltet. Kurze Zeit später viel mir auf, dass die Blinker-Kontrollampen nicht mehr so hell leuchten wie sonst. Na ja. 10Minuten später beim Abbiegen wieder das Stottern. Und dann noch mal. Jetzt ein bisschen bei langsamer Fahrt rumgespielt. Blinker an--- Stottern – Blinker aus –alles gut. Licht aus, Blinker an – alles gut. Licht an , Blinker an ... Stottern. Also Problem mit der Stromversorgung ? Schnell Richtung Heimat. Was kann das sein ? LIMA defekt, Batterie defekt ? Regler defekt. Batteriespannung gemessen – nur noch 9,9 Volt. Also tatsächlich ein E-Problem. Nur welches ? Bin ja elektrisch an Fahrzeugen nicht so bewandert. Und dann kam mir ein Gedanke so um Mitternacht.......... so etwas hatte ich schon mal vor 14 Jahren. Damals war mir ein Nachbaurotor (Eigenkonsturkion unbekannter Herkunft) um die Ohren geflogen. Könnte es das sein ?

Heute morgen dann mal den LIMA Deckel abgebaut. Und tatsächlich. Der ROTOR ist die Ursache.
1. Die Rotorhalteschraube hat sich geringfügig um 0,30mm herausgedreht
2. Der Rotor ist auf dem Kurbelwellenstumpf frei drehbar mit Hand unddreht somit
nicht bzw., nicht mit Motordrehzahl mit
3. Der Rotor ist defekt, der Stahlkern lose (Der Rotor ist Schrott)
4. Der Rotor ließ sich gegen das angeschraubte Freilaufteil verdrehen. Nach
Abnahme und Zerlegung des Anlasserfreilaufes konnte ich dann noch feststellen,
dass sich das an den Rotor angeschraubte Teil mit den Starterrollen vom Rotor
gelöst hat . Die 3 Schrauben waren alle lose
5. Durch den losen Rotor ist natürlich der Rotorstumpf in Mitleidenschaft geraten.

Wenn ich bei den ersten Anzeichen des durchdrehenden Anlassers reagiert hätte, wären die Schäden und der Arbeitsaufwand vielleicht etwas geringer gewesen.

Aber ich kann Entwarnung geben. Der Kurbelwellenstumpf ist schon poliert, der neue Rotor aus der Krabbelkiste sitzt auch Bombenfest mit Schraube. Bekam ihn schon nur noch mit dem Abzieh – besser Abdrückwerkzeug von der Kurbelwelle. Also Entwarnung , wird wieder Laufen die Z. Muss nur noch ein paar neue Schraubensicherungsmittelchen aus der Apotheke (=Fachhandel) bestellen. Mittelfest ?

Anmerken möchte ich noch, dass der Rotor bis dahin unauffällig gearbeitet hat. Kein Klopfen, kein außergewöhnliches Klappern und Schlagen aus den Tiefen des Motors. Im Übrigen hat der Motor bisher 115.000 km weg, der Rotor davon 111.000 km. Und trotz des Defektes hat mich die Z – wie immer – nach Hause gebracht.

Anbei noch ein paar Bilder.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 17.06.2018, 09:04 
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Kurbelwellenstumpf soweit wieder hergerichtet. Neuen Rotor rausgekramt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 17.06.2018, 09:12 
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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 18.06.2018, 20:49 
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A2 Kurbelwelle mit Rotor in der 900er?
Ich meine die drei Schrauben müssen mit Hochfest eingeschraubt werden.
Der Stift der dazwischen sitzt ist doch bestimmt abgeschert, oder?

Womit hast du den Stumpf poliert?

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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 19.06.2018, 18:13 
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@A2 Holger,
ja ich hatte damals eine funkelnagelneue 1000A2 Kurbelwelle verbaut, als ich den Motor aufgebaut habe.
Der Stift ich nicht abgeschert, da ich ihn gar nicht eingebaut habe. Siehe auch mein Buch Z-Doc 2 Seite 756 wer es hat. Hat ja auch immerhin 111.000 km problemlos gehalten.
Allerdings kann ich jetzt aus dem Erfahrungsschatz feststellen, dass die 3 Schrauben im Bereich des Freilaufkörpers massiv eingearbeitet sind ( das Gewinde ist stark eingearbeitet).

Und jetzt wo der Rotor auseinander ist, kann man auf der Rückseite erst recht sehen, wieviel Spiel der Stahlkern hat. Die Feststellung, das man einen Rotor nie mit angeschruabte Freilaufkörper vernünftig prüfen kann, ist also eindeutig richtig.

Bilder dazu werde ich demnächst noch hier einstellen.

Anscheinend ist auch Loctite hochfest nicht dauerhaft fest und muss besser alles 50.000 km im Zuge einer großen Wartung geprüft werden. (die 3 Schrauben + die Rotorhalteschraube).

Da der Motor schon so viel runter hat und nur noch so ein zwei Jahre halten muss, bis ich die Z noch einmal komplett revidieren, werde ich jetzt einen neuen originalen Rotor einbauen. Bei einem Neuaufbau würde ich vermutlich heute auf Alternativen , sprich Umbau auf Z 650/750 Rotoren zurückgreifen, so wie es eine bekannte Z-Bike Firma macht. Oder direkt eine MKII/ST Kurbelwelle einsetzen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 20.06.2018, 13:40 
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So sieht der Rotor von hinten aus. Das Spiel ist scon ganz schön groß.
Die Schrauben sind auch schön eingenudelt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 20.06.2018, 13:41 
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So sieht der Rotor von hinten aus. Das Spiel ist scon ganz schön groß.
Die Schrauben sind auch schön eingenudelt.

@Holger, die Kurbelwelle habe ich mit 600er und 2000er Schleifpapier behandelt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 21.06.2018, 20:26 
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ZGisi hat geschrieben:
Die Feststellung, das man einen Rotor nie mit angeschruabte Freilaufkörper vernünftig prüfen kann, ist also eindeutig richtig.

:idee04: Na klar, das ist das kleine Z 1x1!
Wie konntest du darüber ein Buch schreiben, wenn du das vorher nicht gewusst hast?

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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 22.06.2018, 22:05 
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ZwischendurchTipper

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Hy Holger,
echt gute Frage!!!
Grüße aus`m Pott


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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 22.06.2018, 22:49 
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ZwischendurchTipper

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Hallo Gisi,
eigentlich steht es mir ja als Nichtbücherschreiber nicht zu,deine Fragen zu
beantworten,aber das machst du ja schon selber.
Mittelfest is the best and fuck the rest.Der Kram ist nur kaputt gegangen,
weil kein Stahlstift montiert war.Hoffentlich hast du den Fehler jetzt nicht
nochmal gemacht.
Woher kommen deine 3mm?Wie konntest du das messen?
Kawasaki hat sich schon was bei dem Stift gedacht,denn der verbindet
den Freilauf mit dem Rotor um die Schläge auf die Befestigungsschrauben
abzudämpfen.
Wenn du etwas mit loctite-hochfest verklebst,bekommst du das nur noch
mit extrem viel Hitze (4-500Grad) unter exteremsten Werkzeugeinsatz
wieder auseinander.
Also,Stahlstift und mittelfest.
Viel Spaß beim schrauben
Grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 23.06.2018, 17:58 
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@Holger, manche Sachen ergeben sich durch logisches Denken. Oder konntest du schon mal einen defekten / losen Rotorkern gegen den Anpressdruck der Druckplatte hin und herbewegen ?
@ Dieter, danke zu den Schraubensicherungsmitteln.
Zu dem Stahlstift, habe ich damals verschieden Meinungen gehört und auch zerbrochene Rotoren mit ausgerissenen Löchern im Bohrungsbereich des Stahlstiftes gesehen. Daher mal "versucht" ohne zu fahren. Hat ja auch 14 Jahre gehalten.
Ob es mit Stahlstift länger hält............ ?!
Ich kann ihn ja jetzt mal mit einbauen.........aber diesen Motor werde ich wohl nicht noch mal 14 Jahre fahren. Ein Bericht dazu steht wohl dazu in den Sternen.

Jeder muss seinen eignen Weg dazu finden. Meine Meinung. Und nur dazu soll auch dieser Thread mit der Schadensbeschreibung dienen.
Gruß
Gisi

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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 24.06.2018, 09:02 
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ZwischendurchTipper

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Hy Gisi,
die hohe km-Leistung kam zustande,weil du so gut wie nie das Potenzial deines
Motors ausgeschöpft hast.
Ich hatte schon etliche defekte Rotoren,an denen die Schrauben noch fest
waren.
Welche andere Meinung steht denn über der Teileliste von Kawasaki?
Reduzieren auf das wesentliche bedeutet nicht,einfach wichtige Teile
wegzulassen,weil irgendwer `ne Meinung hat.
Meine unerhebliche Meinung!!!!
Grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Rotor defekt / lose - Eine Geschichte zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 24.06.2018, 19:05 
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Das war mein A2 Rotor, als ich den Motor damals für die Restauration zerlegte.
Davon hatte ich nichts gemerkt. Die drei Schrauben saßen fest, der Stift war in der Mitte gebrochen.

Ich finde es immer lustig, wenn in der Bucht Rotoren angeboten werden, an denen noch der Freilauf hängt. (die Katze im Sack)


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