Wenn es knirscht und immer schwerer geht, wenn der Gasgriff sich nicht mehr von allein zurückdreht oder die Kupplung, obwohl man schon längst losgelassen hat, plötzlich einschnappt und man einen Satz nach vorne macht, dann ist es höchste Zeit, sich um die Bowden- bzw. Seilzüge zu kümmern. Besser ist es natürlich, es gar nicht so weit kommen zu lassen und regelmäßig für einwandfreie Bedienbarkeit zu sorgen. Regelmäßig heißt, am besten nach jeder Fahrzeugwäsche und bevor irgendwelche Schäden aufgetreten sind. Zuerst sollte man sich sachkundig machen, ob es sich um "normale" oder teflonbeschichtete Bowdenzüge handelt, die ihren Dienst verrichten.
Wenn die teflonbeschichteten Züge den Dienst versagen, ist nur noch der Austausch möglich, da diese niemals geölt werden dürfen. !
Auch die gebräuchlichen Seilzüge sollten nur geölt und nicht gefettet werden, da Fett verharzt und dann nix mehr geht.
Für eine korrekte Ölung muss der Zug in jedem Falle ausgebaut werden. Anschließend wird die Hülle auf Schad- und Knickstellen kontrolliert.
Es sollte auch das Innenleben inspiziert werden, ob nicht vielleicht schon ein oder sogar mehrere Drähte des Seilzugs gebrochen sind. Dies passiert meist nahe den Lötnippeln und an den Stellen, wo sich das Drahtseil in die Hülle bewegt. In diesem Falle hilft ebenfalls nur das Erneuern des Zuges. Ist die Hülle noch in Ordnung, braucht man nur das Innenleben zu erneuern. Für Jemanden, der sich mit dem Löten speziell von Nippeln gut auskennt, ist dies durchaus angebracht. Wer darin aber keine Erfahrung hat, sollte die Finger davon lassen und lieber zu einem Neuteil greifen. Und wer mit Schraubnippeln, die wirklich nur Notbehelf sind, arbeiten will, sollte sich das gut überlegen. Es gibt nämlich kaum etwas Ärgerlicheres, als wenn sich ausgerechnet auf der Wochenendtour, fernab der heimatlichen Garage, der Nippel von dem neugeölten Zug verabschiedet und unauffindbar am Wegesrand verschwindet.
Ist der Bowdenzug soweit in Ordnung, werden die herausschauenden Enden des Seilzuges gründlich gereinigt. Zum Einfüllen des Öls benutzt man am besten einen Trichter, der leicht selbst anzufertigen ist. Aus einem dünnen Stück Pappe oder steifer Folie wird ein Kegel um das Seil gerollt, dessen Spitze in die Hülle ragt. Hier wird das Öl eingefüllt, bis es unten aus der Hülle wieder heraus läuft. Anschließend wird der Zug noch ein paarmal hin und her bewegt und das überschüssige Öl, das an den Enden austritt, abgewischt. Sollte der Zug immer noch schwergängig sein, ist er wahrscheinlich innerhalb der Hülle beschädigt oder dermaßen verdreckt, dass doch ein Neuer fällig wird.
Bei der Montage des Bowdenzuges muss unbedingt darauf geachtet werden, dass er nirgends abknickt und nicht eingeklemmt wird. Die größte Gefahr hierfür ist im Bereich des Lenkkopfes, wo der Zug gerne zwischen Gabelbrücke und Lenkanschlag gerät und dabei unrettbar zerstört wird. Er sollte auch nicht in zu engen Radien verlegt werden, da dies ebenfalls Ursache für die Schwergängigkeit des Zuges sein kann.
Quelle :
http://www.bikerszene.de Text & Fotos: Wolfgang Scholtz
Gruß Schibi
Ps.: Auch eine Gute Seite

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