Moin.
War gestern bei einem lieben Menschen, der meinen zerlegten Motor unabhängig begutachtet hat.
Ich war die ganze Zeit dabei und er hat mir seine Erkenntnisse an den entsprechenden Objekten erklärt.
Folgendes hat er festgestellt ... ich fange oben an ... nagelt mich bitte nicht fest, wenn ich nicht die korrekten Fachbegriffe benutze ... bin kein Motorenbauer ... habe auch noch eine leichte Reizüberflutung ...
- Die Kanäle im Kopf wurden bearbeitet, die Ansaugstutzen aber nicht der Bearbeitung der Einlasskanäle angeglichen.
- Die 4 Einlass-Ventilführungen sind oval und die Ventile wackeln in den Führungen hin und her ... die Auslass-Führungen sind in Ordnung.
- Min. ein Nockenwellenbock gehört nicht zum Kopf (wurde "angepasst").
- Die Nockenwellenlager haben es hinter sich.
- Der Zylinderkopf wurde nicht frisch geplant und hat die Form einer Rundbogenbrücke (Planlineal / Lichtspaltprüfung).
- Der Zylinderfuß wurde nicht vor 3444 km gehohnt ... bei einer frischen Hohnung wäre nicht so viel Abbrand in den Explosionszonen ... die Kolben haben zu viel Spiel und sind in den Büchsen gekippt ... die Auswaschungen im Hohnbild im unteren Bereich der Laufbüchsen sprechen eine eindeutige Sprache.
- Die obere Planfläche am Zylinderfuß ist nicht plan (Planlineal / Lichtspaltprüfung).
- Die Kolben sind seiner Meinung optisch nicht schlecht ... zur Legierung konnte er mir nichts sagen, weil er keine Materialanalyse gemacht hat.
- Die linke äußere Kurbelwange (wo der Lima-Rotor sitzt) ist verdreht, die Pleuel und Lager sind in Ordnung.
- Das Motorgehäuse ist (bis auf die defekten Gewinde) in Ordnung ... die blanken Stellen am Kupplungs- und Getriebeausgangswellenlager sind, wenn man das Alter der Teile bedenkt, normal. Er würde die Teile bedenkenlos zusammenbauen ... für ein gutes Bauchgefühl würde er die nicht verstifteten Lager mit einem Tropfen Loctite Füge Welle sichern.
- Alle Lager, Wellen und Zahnräder im Getriebe, wie auch die Kupplung, sind OK.
- Der Ölfilterbolzen hatte in diesem Motor nichts zu suchen und ist definitiv für den Öldruckverlust verantwortlich.
Eine klare Begründung für die Partikel im Öl konnte er mir nicht nennen.
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Mir ist noch aufgefallen, daß der Block vor der Lackierung teilweise nicht angeschliffen wurde ... das angelaufene Alu wurde einfach übergeduscht ... das erklärt die (teilweise großflächigen) Lackabblätterungen am Block.
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Nun weiss ich endlich, was Sache ist ... auch wenn der gute Mann es hier nicht lesen kann, bedanke ich mich nochmals für die Begutachtung meiner Teile !
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Jetzt geht´s an den Neuaufbau meines Motors ... ich werde alle Teile, bevor ich sie in fremde Hände gebe, massiv kennzeichnen.
Danke an alle, die mir auf dieser Plattform helfen / geholfen haben und mit Rat und Tat zur Seite stehen
Gruß Wasten