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 Betreff des Beitrags: GPZ 750 Unitrack Vergaserprobleme Mikuni BS 34
BeitragVerfasst: 14.09.2006, 10:12 
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ZwischendurchTipper
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Hallo zusammen,
habe folgendes Problem:
Mein Bike springt zwar sofort an, läuft rund, jedoch nach einem Gasstoß auf ca. 4000 upm bleibt die Drehzahl und geht nur mühselig wieder auf Standgas zurück.
Verbaut: K&N Tauschfilter im Original-Luftfilterkasten; Iridiumzündkerzen.
Gasseil und -drehgriff: o.k. keinerlei Verklemmungen etc.
Vergaser Mikuni BS 34: Alle Ringe getauscht, synchronisiert, US-gereinigt und mit neuen Louis-Stutzen wieder angebaut.
Versuch mit Starterspray auf Bereich zwischen Vergaser und Zylinder: Nr. 3 und 4 ziehen offensichtlich Nebenluft, da danach erhöhtes Standgas.
Wie kann es sein, dass trotz neuen Stutzen Nebenluft gezogen wird (Schellen sitzen korrekt - Stutzen wurden auch vorher kontrolliert) ?

Oder liegt es doch an den Tauschfiltern, aufgrund derer offensichtlich das Gemisch abmagert?
Bitte um eure Tipps.
Vieler Bikergrüße
GPZ_ler

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Gruss Bernd


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BeitragVerfasst: 14.09.2006, 11:03 
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JahrhundertPoster
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Moin !

wenn du selbst schon Nebenluft festgestellt hast, würd ich erstmals das Problem beheben !
Ich mache immer einen ganz leichten Film von Dichtpaste zwischen Gummi und Zylinder ! Bis jetzt damit noch nie Probleme gehabt.

Was hast du für eine Auspufftüte drunter ? Also bei ABE-Anlage ist es nicht unbedingt notwendig, die Hauptdüsen größer zu wählen ! Zumindest lief damals meine besser als mit Serienluftfilter ! Hatte aber eine PSS L&W Anlage dran ! Trotzdem mit 127,5er gefahren und Kerzen sahen so aus, wie sie idealer nicht mehr sein könnten !!!

Nebenluftproblem beheben und neu testen !

Gruß Danny

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 14.09.2006, 11:06 
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Nebenluft sofort abstellen. Vorher brauchst gar nicht anfangen.
Was sagen deine Ventile? Sind die vernünftig eingestellt?

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Moin-moin
ULF

Ich habe mit Frankensteins Tochter getanzt!
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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 14.09.2006, 13:09 
Mal eine Frage hast du nicht schon bei den GPZ 900R Forum die frage gestellt.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 15.09.2006, 08:24 
Vergasereinstellung in vier Schritten:
Die Vergasereinstellung sollte bei dem Leerlaufsystem und den unteren Drehzahlenbereichen begonnen werden, da diese Einstellungen für das Anspringverhalten und die Warmfahrphase des Motors entscheidend sind. Erst wenn diese Einstellungen zumindest zufriedenstellend sind, sollten die höheren Drehzahlenbereiche abgestimmt werden, da hierfür ein warmer Motor Voraussetzung ist.
Wichtig: Für die Abstimmungsarbeiten sollte, soweit möglich, zunächst die Beschleunigerpumpe deaktiviert werden, weil es sein kann, dass die Pumpe eine Abstimmung erschwert.

Der Schwimmerstand sollte vor jeder Einstellarbeit geprüft und ggf. korrekt eingestellt werden.

Es ist sehr wichtig, immer nur eine Komponente zu ändern, und die Änderung dann sofort zu testen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Änderung auch den gewünschten Effekt hatte. Zusätzlich sollte in kleinen Schritten vorgegangen werden, um die ideale Einstellung auch wirklich zu treffen. Es ist sinnvoll, die Änderungen zu protokollieren.


Schritt 1: Leerlauf und unterer Lastbereich
Die Einstellung der Leerlauf-Luft-Regulierschraube bzw. Leerlauf-Benzin-Regulierschraube (modellabhängig, entweder wird die Luft- oder Benzinmenge eingestellt) wird folgendermaßen vorgenommen:

Im betriebswarmen Zustand die Leerlaufregulierschraube bis zum Anschlag eindrehen (Achtung: nicht zu fest, Spitze kann abbrechen) und dann so weit herausdrehen, bis der Motor die höchstmögliche Leerlaufdrehzahl erreicht hat. Von diesem Punkt aus die Regulierschraube eine Viertel-Umdrehung in Richtung fett drehen. Erreicht man mit der Regulierschraube keine Drehzahländerung (ca. 50-100 U/min), so ist die Leerlaufdüse falsch gewählt.

Läuft der Motor im Leerlauf unruhig und schwankt er zwischen plötzlichem Abfall und darauf folgendem Anstieg, so ist das Leerlaufsystem zu fett eingestellt. Bringt das Einstellen der Leerlaufregulierschraube (in 1/2 Umdrehungs-Schritten) in Richtung mager keine Besserung, ist die Größe der Leerlaufdüse nicht korrekt.

Hängt die Drehzahl nach einem kurzen Gasstoß deutlich über Leerlaufdrehzahl fest und sinkt erst verzögert auf die Leerlaufdrehzahl von maximal 1000 U/min zurück, so ist das Leerlaufsystem zu mager eingestellt. Achtung: in der Praxis verursachen meist undichte Ansaugsysteme diesen Fehler (z.B. ein undichter Ansaugstutzen).
Tipp: Die Dichtigkeit des Systems kann durch vorsichtiges (Brandgefahr!) Besprühen des Ansaugsystems mit Bremsenreiniger getestet werden. Erhöht sich hierbei die Drehzahl, liegt eine Undichtigkeit vor. Nach diesem Test alle Gummiteile mit Kunststoffpflege vor dem Austrocknen schützen sowie blanke Aluteile reinigen.

Ein weiterer Test ist die Kontrolle im zweiten Gang bei ca. 3000 U/min, hier sollte bei wenig geöffnetem Gashahn möglichst ruckelfreier Lauf erreicht werden.

Die Einstellung der Regulierschraube, die Schwimmerhöhe und die Leerlaufdüse sind die wichtigsten Komponenten im Bereich Schiebe- und Lastbetrieb im Wechsel bis 4000 U/min. Mit einer größeren Leerlaufdüse kann ein eventuelles Auspuffpatschen (hart, trocken) beim Übergang vom Last- in den Schiebebetrieb ausgeglichen werden. Die optimale Größe der Leerlaufdüse wird jedoch meist durch die korrekte Einstellung der Leerlaufregulierschraube gefunden.

Probleme im unteren Lastbereich und erhöhter Benzinverbrauch können auch von verschlissenen Düsennadeln und Nadeldüsen verursacht werden. Diese Teile sollten mit großer Sorgfalt geprüft werden.
Auch im Bereich hoher Drehzahlen und wenig geöffnetem Gashahn ist die Einstellung der Leerlaufregulierschraube und die Größe der Leerlaufdüse relevant. Ist die Einstellung des Leerlaufsystems zu fett, verstärken sich die Probleme mit steigender Motortemperatur. Ist die Einstellung des Leerlaufsystems zu mager, verringern sich die Probleme mit steigender Motortemperatur. Beobachtet werden kann dieses Phänomen z.B. bei Konstantfahrt mit leicht geöffnetem Gashahn.

Aufgrund des hohen Unterdrucks im Saugrohr des Vergasers im Schiebebetrieb (Schieber ist geschlossen, Motor dreht jedoch noch höher als Leerlaufdrehzahl), magert das Gemisch ab. Um dieses Phänomen auszugleichen, verfügen viele Vergaser über eine unterdruckgesteuerte Gemischanreicherung. Kommt es im Schiebebetrieb zum Auspuffpatschen, sollte die Membran der Gemischanreicherung (AirCut-Ventil) überprüft werden. Ist diese Membran defekt, kann die Gemischanreicherung nicht korrekt funktionieren.

Schritt 2: Volllastbereich (3/4 Lastbereich - 4/4 Lastbereich [roter Bereich])
Ziel: Optimale Hauptdüse herausfinden, bevor mit dem nächsten Schritt begonnen werden kann.

Um die größtmögliche Top-Leistung zu erreichen, wählt man die Hauptdüse, mit der die maximale Endgeschwindigkeit erreicht wird bzw. die beste Beschleunigung im Bereich über 3/4 Last erreicht.

- wenn das Motorrad im kalten Zustand bei hohen Drehzahlen besser beschleunigt als im warmen Zustand, ist die Hauptdüse zu groß. Die Hauptdüse schrittweise verkleinern und den Test wiederholen (Maschine auch tatsächlich abkühlen lassen).

- wenn das Motorrad im kalten Zustand bei hohen Drehzahlen nicht gut beschleunigt/läuft und auch mit zunehmender Motortemperatur kaum Besserung eintritt, ist die Hauptdüse zu klein!
Achtung: Gefahr von Motorschäden durch Überhitzung.

Die Hauptdüse sollte zuerst über einen Zeitraum von max. 30 Sekunden Volllast getestet werden. Ist ein zu starkes Abmagern des Motors ausgeschlossen, kann der Test über einen Zeitraum von 10-15 Minuten bei hoher Beanspruchung erfolgen. Den anderen Lastbereichen (< 3/4 Last) sollte während dieser Phase keine Bedeutung zukommen.

Mit dem nächsten Schritt kann sinnvollerweise erst dann begonnen werden, wenn die optimale Hauptdüse ermittelt wurde. Anderenfalls wird die gesamte noch folgende Abstimmungsarbeit verfälscht.


Schritt 3: Teillastbereich (1/4 - 3/4 Lastbereich)

Um in diesem Lastbereich optimale Leistung, Beschleunigung und Ansprechverhalten zu erreichen, ist die korrekte Wahl der Hauptdüse unerlässlich. Wird in diesem Stadium mit einer falschen Hauptdüse die Position der Düsennadel verändert, ist eine gute Balance zwischen Leistung und Ansprechverhalten nicht zu erreichen. Ist die Hauptdüse korrekt gewählt, geht es folgendermaßen weiter:

- wenn das Motorrad beim Gasaufreißen (Start bei unter 3000 U/min) im kalten Zustand gut beschleunigt und ohne viel Ruckeln Gas annimmt, im betriebswarmen Zustand jedoch schlechter läuft, ist der Teillastbereich zu fett. Die Düsennadel sollte eine Position tiefer gehängt werden (z.B. von Nut 3 auf 2, siehe hierzu den vierten Absatz).

- wenn das Motorrad im warmen Zustand besser läuft, aber im 3/4 Lastbereich noch nicht zufriedenstellend läuft, sollte die Düsennadel eine Position höher gehängt werden, um den Übergang Düsennadel zu Hauptdüse zu verbessern.

- läuft das Motorrad im 3/4 Lastbereich sowohl im kalten als auch im warmen Zustand zufriedenstellend, kann man von einer korrekten Position der Düsennadel ausgehen.


Schritt 4: Feinabstimmung
Erst wenn nach diesen vier Schritten der Vergaser eine korrekte Grundabstimmung hat, sollte mit der Einstellung einer ggf. vorhandenen Beschleunigerpumpe (z.B. Mikuni TM-Serie) experimentiert werden. Eingestellt werden kann hier meist der Start-Zeitpunkt und die Länge des Einspritzvorgangs. Ziel dieser Einstellung ist es, das Ansprechverhalten und die Beschleunigung zu verbessern. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Motorrad möglichst prompt auf Veränderungen der Gasgriffstellung reagiert und ohne "Löcher" und Ruckeln beschleunigt.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 16.09.2006, 09:30 
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ZwischendurchTipper
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Registriert: 06.11.2005, 19:13
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Wohnort: Reifnitz am Wörther See/A
Ein herzliches Dankeschön für die ausführlichen Anleitungen und Tipps.
Nachdem bei uns das Wochendende sowieso verregnet ist, habe ich ausführlich Zeit, mich nun der Vergaser-Feinabstimmung zu widmen. Wird sicher funktionieren.
Übrigens: Diese Frage habe ich noch nicht im GPZ900rForum gestellt.
Viele Grüße aus Kärnten an alle :)
Bernd

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Gruss Bernd


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 16.09.2006, 11:03 
hi GPZ_ler.
wie die anderen beschrieben haben :!: ,nebenluft beseitigen.
ich vermute aber das dann dein bike immer noch nicht schnell genug vom gas runter kommt.bei dem tauschfilter sollte man schon die hauptdüse größer wählen.ausserdem kann man beim synchronisieren auch fehler machen.die synchronklappen sollten auf dem kleinsten spaltmaß eingestellt werden.alle drei synchronschrauben werden dann in verbindung mit deiner leerlauf-anschlagschraube eingestellt.bei dieser schraube sollte die mitte der gewindelänge das einstelllevel markieren.
gruß ****


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